Psychiatrie Baselland und SWICA gründen Joint Venture

Die Psychiatrie Baselland (PBL) überführt ihr arbeitspsychiatrisches Kompetenzzentrum WorkMed in die Aktiengesellschaft WorkMed AG und hält an dieser eine Minderheitsbeteiligung. Hauptaktionärin wird SWICA.

«Der Ausbau von WorkMed zu einem Zentrum mit schweizweiter Ausstrahlung leistet auch gesellschaftlich und volkswirtschaftlich einen hohen Mehrwert», sagt PBL-Verwaltungsratspräsident Thomas Heiniger. «So werden Menschen darin unterstützt, ihre Arbeitsplatzfähigkeit zu erhalten oder wiederherzustellen. Dadurch können Arbeitsplatzkonflikte und Produktivitätseinbussen sowie Stellenverluste infolge Krankschreibungen und soziale Kosten reduziert werden.»

Carlo Conti, Verwaltungsratspräsident von SWICA, ergänzt: «Als grösster Taggeldversicherer der Schweiz kann SWICA ihre bestehenden Dienstleistungen und Angebote durch die Expertise des Kompetenzzentrums der PBL – unter anderem in der praxisbezogenen Forschung – optimal ergänzen».

Grosse Nachfrage

«Der Bedarf an qualifizierter Unterstützung für Menschen mit psychischen Problemen am Arbeitsplatz ist sehr gross» sagt PBL-CEO Barbara Schunk. «Dank der Gründung einer Tochtergesellschaft gemeinsam mit unserem Partner SWICA können wir die innovativen Leistungen von WorkMed noch viel mehr Menschen und Arbeitgebenden anbieten. Die Zufriedenheit und die Weiterempfehlungsquote von WorkMed und ihren Leistungen sind hoch.»

WorkMed mit Sitz in Binningen bei Basel hat sich seit 2019 als spezialisierte Unternehmenseinheit der PBL für alle Themen rund um Arbeit und Psyche etabliert. Derzeit werden 18 Mitarbeitende aus Psychiatrie, Psychologie und psychiatrischer Pflege mit Erfahrung in der Arbeitsintegration, Versicherungsmedizin und klinischen Psychiatrie beschäftigt. Alle Mitarbeitenden werden zur WorkMed AG wechseln. 2022 wurden 370 Klientinnen und Klienten psychiatrisch abgeklärt, 45 Prozent mehr als im Jahr zuvor

Bewährte Zusammenarbeit

Die Zusammenarbeit zwischen der SWICA Gesundheitsorganisation und dem arbeitspsychiatrischen Kompetenzzentrum WorkMed hat sich bereits in der Vergangenheit bewährt. So wurde im März 2022 eine gemeinsame Studie über psychisch verursachte Krankschreibungen publiziert. Diese basierte auf einer Auswertung von 1350 Krankentaggeld-Dossiers von Arbeitnehmenden, die aus psychischen Gründen krankgeschrieben waren. Reto Dahinden, CEO von SWICA ist deshalb überzeugt: «Die WorkMed AG erlaubt es uns, eine bereits bestehende sehr gute Zusammenarbeit in Zukunft noch zu vertiefen. Wir freuen uns, die arbeitspsychiatrische Expertise des Teams von WorkMed in der SWICA-Gruppe zu haben.»

Zustimmung der Regierung des Kantons Basel-Landschaft liegt vor

Der Baselbieter Regierungsrat hat der Gründung der WorkMed AG bereits zugestimmt. Diese Genehmigung ist nötig, da die PBL als öffentlich-rechtliche Institution dem Kanton Basel-Landschaft gehört und die Verselbständigung von Betriebsteilen oder die Beteiligung an anderen Unternehmen gemäss Spitalgesetz von der Regierung bewilligt werden müssen.

Besitzverhältnisse und Führungsgremium der WorkMed AG

WorkMed wurde Anfang April 2023 offiziell als Aktiengesellschaft gegründet mit einem Aktienkapital von zwei Millionen Franken. Aktionäre sind SWICA mit einer Mehrheitsbeteiligung, die PBL mit einem massgeblichen Minderheitsanteil sowie der bisherige WorkMed-Leiter Niklas Baer und dessen bisherige Stellvertreterin Rachel Affolter mit einem geringfügigen Aktienanteil. Bis zur Ernennung eines CEO der WorkMed AG wird Rachel Affolter diese Funktion ad interim übernehmen.

Der Verwaltungsrat setzt sich aus sechs Mitgliedern zusammen:

• Prof. Dr. med. Urs Hepp, Psychiater und selbständiger
  Unternehmensberater (Verwaltungsratspräsident)
• Dr. phil. Niklas Baer, fachlicher Leiter WorkMed
• Roger Ritler, Leiter Leistungen Unternehmen SWICA
• Dr. jur. Tony Schütz, Leiter Rechtsdienst Psychiatrie Baselland
• Lea von Felten, CFO Psychiatrie Baselland
• André Wunderlin, Leiter SWICA Regionaldirektionen Basel und Bern

Die WorkMed AG nimmt ihre Geschäftstätigkeit Anfang Mai 2023 auf; Firmendomizil bleibt Binningen.

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