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Mehr als 800 Bilder in vielen Grössen sowie Skulpturen stellt die Kunsttherapie in den Räumen der Psychiatrie Baselland in Liestal aus. Gut 100 Personen haben sich an der Vernissage von der schöpferischen Kreativität der Patientinnen und Patienten überzeugt. Die Ausstellung mit dem Titel "Kunst im Gang" ist täglich bis Ende September 2023 geöffnet.

Liestal, 20.4.2023

"Kunst im Gang" bringt es als Metapher auf den Punkt: Die Patientinnen und Patienten starten mit der Kunsttherapie im ersten Gang, arbeiten mit Pinsel und Stift einige Zeit und kommen so langsam "in die Gänge". Und dieses "in die Gänge kommen begleitet uns täglich und bedarf grosser Sorgfalt, damit wir keine Gänge überspringen und unser Motor nicht ins Stocken gerät". So umschrieb Christoph Braendle, Leiter Kunsttherapie, an der Vernissage die künstlerische Arbeit mit den Patientinnen und Patienten.

Zugang zur inneren Welt durch kreatives Werken

Die leeren, teils langen Gänge im Erdgeschoss des Hauptgebäudes der Psychiatrie Baselland (PBL) in Liestal sind derzeit mit mehr als 830 Bildern und Skulpturen sowie Bildcollagen verziert. "Ich bin tief beeindruckt von der Vielfalt dieser so unterschiedlichen Arbeiten", sagte PBL-CEO Barbara Schunk am Eröffnungsanlass mit gut 100 Besucherinnen und Besuchern.

Es gehe in der Kunsttherapie ja nicht primär darum, Kunst zu produzieren. "Es geht vor allem darum, seine Empfindungen und Gefühle durch bildnerisches Gestalten auszudrücken, um einen Zugang zur inneren Welt zu finden und sich selbst bewusst wahrzunehmen." Das Resultat teils jahrelangen Schaffens zeige eine ungeheure Kreativität, so Barbara Schunk, "die wir an den unterschiedlichsten Motiven der Bilder, an den Farben, Formen und an den verwendeten Materialien sehen können."

Hervortreten aus dem geschützten Raum

"Für unsere Ausstellung haben sich 17 Menschen entschieden, aus dem geschützten Raum der Kunsttherapie herauszutreten, um sich hier zu zeigen", würdigte Kunsttherapeutin Anja Reinmuth das Engagement der Patientinnen und Patienten. Unter den ausgestellten Werken gibt es für alle etwas: Eindrückliche Porträts mit Figuren aus Religion und Film, bunte Bilder aus Pastellkreide im Postkartenformat, Zeichnungen mit Aquarell, Tusche oder Kohle, filigrane Bleistiftzeichnungen, Figuren aus Draht oder Arbeiten aus Ton.
 

Gedankenwelten hinter den Bildern

Anja Reinmuth lieferte auch Beispiele über die Motive der Teilnehmenden. So drückt eine Patientin mit ihren Zeichnungen ihre jahrelange Auseinandersetzung mit dem Thema "Engel" aus. Ein Patient erinnert sich mit seinen Bildern an seine Kindheit und eine andere Patientin verarbeitet mit ihren Collagen ihre Gefühle.

Kontakt

Christoph Braendle
Leiter Kunsttherapie