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Identitäts- und Beziehungsstörungen

Wir behandeln Menschen, die von einer intensiven stationären Psychotherapie profitieren möchten; insbesondere Personen, die durch ihr Selbstbild (Identität) Schwierigkeiten im Umgang mit Gefühlen sowie mit zwischenmenschlichen Beziehungen haben.

Zielgruppe

Das Angebot der Station richtet sich an Menschen, die an einer ausgeprägten Instabilität des Selbstbildes, der eigenen Gefühle und/oder der Beziehung zu anderen leiden. Diese Schwierigkeiten können Teil einer Persönlichkeitsstörung sein, aber auch im Zusammenhang mit anderen psychischen Problemen auftreten, zum Beispiel bei starken sozialen oder anderen Ängsten, Zwangserkrankungen, Essstörungen, Depressionen oder Abhängigkeitserkrankungen.

Unterschiedliche Hintergründe können zu ungünstigen wiederkehrenden Mustern in der Wahrnehmung, im Denken, in den Stimmungen, den Gefühlen und deren Regulation führen. Nicht selten fällt es den Betroffenen schwer, wichtige Bedürfnisse wahrzunehmen und umzusetzen.

Selbstzweifel, schwer erträgliche Stimmungsschwankungen, rasche Reizbarkeit und Impulsivität können sehr belasten; ebenso aggressives Verhalten gegenüber sich selbst oder Dritten, wiederkehrende Konflikte oder grosse Ängste in zwischenmenschlichen Beziehungen.

Dabei ist auch oft die Möglichkeit eingeschränkt, konstruktiv auf soziale Situationen zu reagieren und auf andere Menschen einzugehen und eigene Handlungsimpulse konstruktiv zu kontrollieren. Manchmal reicht dann eine ambulante Behandlung nicht aus, so dass eine strukturierte und intensive stationäre Therapie hilfreich sein kann, unterstützt durch ein multiprofessionelles Team.

Das Angebot

Wir bieten unseren Patient*innen eine beziehungsorientierte Auseinandersetzung mit ihren individuellen Belastungen. Das Hauptziel der gemeinsamen therapeutischen Arbeit ist es, einen konstruktiveren Umgang mit den eigenen Konflikten, Ängsten und Wünschen zu lernen und eine grössere Stabilität in der Auseinandersetzung mit der sozialen Umwelt zu erlangen. Zudem spielt die störungsspezifische Arbeit an gleichzeitig auftretenden Erkrankungen wie zum Beispiel Depressionen und ein problematischer Substanzkonsum eine wichtige Rolle.

Um einen neuen Umgang mit Spannungszuständen zu erarbeiten, führen wir Gesprächstherapien, Achtsamkeits- und soziales Kompetenztraining durch und vermitteln neue, nicht selbstschädigende Fertigkeiten (Skills). Zum Abbau von Ängsten und zwanghaften Verhaltensweisen oder Gedankenketten kann ein Expositionstraining durchgeführt werden. Weiter stehen Kunsttherapie, Körpertherapie, Sporttherapie und Aktivierungstherapie auf dem Tagesprogramm.

Für die Behandlung von Essstörungen liegen spezifische Behandlungsvereinbarungen vor; eine vorgängige ärztliche Stabilisierung ist hier in jedem Fall wichtig. Auch bei Abhängigkeitserkrankungen ist nach erfolgreicher Entzugsbehandlung eine Therapie bei uns möglich.

Familienangehörige und weitere Bezugspersonen sowie vor- und nachbehandelnde Therapeut*innen beziehen wir in Absprache mit den Patient*innen gerne in die Therapie mit ein. Bei sozialen und rechtlichen Fragestellungen unterstützt unser Sozialdienst.

Therapeutische Grundsätze und Schwerpunkte

Ziel unserer Therapie ist es, eine verbesserte Balance der Persönlichkeitsanteile und höhere Übereinstimmung von Erleben, Denken, Fühlen und Handeln zu erreichen. Unser Behandlungsangebot basiert auf einer psychodynamischen Haltung und bezieht Behandlungskonzepte der kognitiven Verhaltenstherapie mit ein: Es ist uns wichtig, die biografischen Hintergründe des aktuellen Leidens zu verstehen, um die Auswirkungen auf Erleben und Verhalten im Hier und Jetzt besser bearbeiten zu können.

Wir legen grossen Wert auf eine individuelle, multiprofessionelle Behandlungsplanung, bei der sich die Patient*innen möglichst selbstständig und aktiv beteiligen. Die stationäre Therapie verstehen wir als Element einer längeren Auseinandersetzung, die im Rahmen einer ambulanten Therapie in der Regel fortgesetzt werden sollte, um nachhaltig wirksam sein zu können.

Die Behandlung

Die Behandlung dauert in der Regel fünf oder zwölf Wochen, wobei im Falle einer Krisenintervention oder diagnostischen Abklärung auch ein kürzerer Aufenthalt vereinbart werden kann. Das persönliche Kernteam (ärztliche oder psychologische therapeutische Fachperson und pflegerische Bezugsperson) legt mit Ihnen Ihr individuelles Behandlungsprogramm fest.

Von Montag bis Freitag werden alle Gruppen- und Einzeltherapien angeboten, an den Wochenenden unterstützen wir Belastungserprobung und die Freizeitgestaltung ausserhalb der Klinik. Der Bezug zum Alltag und die Pflege von Beziehungen sollen aufrechterhalten werden.

Die ersten vier Wochen des Zwölfwochen-Programms dienen der vertieften Abklärung und Überprüfung der Indikation; beim Fünfwochen-Programm ist es die erste Woche.

Eine geplante Fünfwochen-Behandlung kann in Absprache in eine Zwölfwochen-Behandlung umgeplant werden.

Anmeldung und Auskünfte

Nach der Anmeldung findet ein Vorgespräch statt, bei dem die Behandlungsvoraussetzungen besprochen werden. Bei positivem Bescheid von beiden Seiten werden der Eintrittstermin und der Behandlungsplan festgelegt.

Kontakt
Luzius Heydrich
Stationsleitender Psychologe A5
Schwerpunkt Psychotherapien und psychosoziale Therapien
 Liestal
Nina Ilina
Stationsleitung Pflege A5
Schwerpunkt Psychotherapie und psychosoziale Therapien
 Liestal
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Sprechstunde Identitäts- und Beziehungsstörungen

Menschen, die von Identitäts- und Beziehungsstörungen betroffen sind, leiden an vielfältigen Problemen mit sich selbst und im Kontakt mit anderen. Die Psychiatrie Baselland bietet hierfür umfassende Diagnostik, Beratung und Therapie an.

Belastendes Identitäts- und Beziehungserleben

Unser Leben wäre ohne ein umfangreiches Netz aus Beziehungen kaum denkbar. Dieses ist beständigen Veränderungen ausgesetzt. Hierbei ist das Eingehen und Aufrechterhalten von Beziehungen genauso bedeutsam wie das Eingrenzen oder Beenden von zwischenmenschlichen Verbindungen. Für gelungene Beziehungserfahrungen benötigen wir einen guten Kontakt zu unserem eigenen Erleben, Denken und Fühlen sowie zwischenmenschliche Fertigkeiten, welche die Auseinandersetzungen in Beziehungen möglich machen. Für Menschen, die an einer Persönlichkeitsstörung leiden, sind die alltäglichen Interaktionen oftmals belastet und gehen mit Unsicherheiten bzgl. der eigenen Identität und des Selbstwerts einher.

Angebote für wirksame Therapien

Die Psychiatrie Baselland bietet in ihrer Sprechstunde spezialisierte und wirksame Therapieverfahren an. Dabei stehen die Beeinträchtigung des Selbst sowie die Beziehungsgestaltung im Fokus der Diagnostik und Behandlung. Im gemeinsamen Gespräch beraten wir sie gern, welches unserer Therapieangebote für Sie in ihrer aktuellen Situation das passendste ist.

Neben Einzeltherapien können Menschen, die an einer Persönlichkeitsstörung leiden, besonders gut von einem gruppentherapeutischen Ansatz profitieren. Die Gruppentherapie begegnet der defizitären Selbst- und Beziehungsregulation auf direkt erfahrbare Weise. Sie bietet einen geschützten Raum für neue Erfahrungen im Denken, Fühlen und Handeln in einem lebendigen Beziehungsgefüge.

Zudem kann bei Bedarf eine tagesklinische oder stationäre psychotherapeutische Behandlung innerhalb der Psychiatrie Baselland genutzt werden.