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Geschäftsjahr 2023 war für PBL ereignisreich und herausfordernd

Liestal, 2. Mai 2024

Die Psychiatrie Baselland hat 2023 wiederum mehr Menschen mit psychischen Erkrankungen behandelt und betreut als im Vorjahr. Sie weist einen Gewinn vor Zinsen, Abschreibungen und Mieten (EBITDAR) von 8,2 Mio. CHF aus. Mit dem Bezug von zwei neuen Klinikgebäuden hat sie einen weiteren wichtigen Meilenstein auf ihrem Weg der betrieblichen Entwicklung gesetzt.

Die Zahl der Patientinnen und Patienten ist um 2,5 Prozent auf rund 15'000 gestiegen. Zu diesem Anstieg hat vor allem die Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) mit einem Plus von 7,5 Prozent beigetragen. Damit setzte sich der grosse Bedarf nach Behandlungen, Abklärungen und Beratungen in der KJP fort. Die Erwachsenenpsychiatrie registrierte einen Zuwachs von 0,5 Prozent. Gesamthaft ist die Zahl der Pflegetage in der PBL auf 84'794 gestiegen (+ 2,8 %).

Home Treatment gut eingeführt

Die aufsuchende Behandlung von Menschen in psychischen Krisen bei sich zuhause (Home Treatment) hat sich gut etabliert und wurde 2023 definitiv eingeführt. Die PBL leistete im ersten vollen Jahr mit Home Treatment 2'550 Pflegetage und hat dieses Behandlungssetting auf zehn Plätze ausgebaut.

Station für Jugendliche in Krisen ausgebaut

Die Station für Jugendliche in schweren psychischen Krisen und akuter Suizidalität wurde um mehrere Betten erweitert, weil die Nachfrage nach Behandlungen konstant hoch bleibt. Dieses Angebot zieht im Juni 2024 als neue Intensiv-Therapie-Station mit 13 Plätzen ins sanierte Haus Allmend auf dem Campus Liestal ein. Der Station ist neu auch eine Klinikschule angegliedert.

Neues Angebot von inclusioplus

Der Unternehmensbereich inclusioplus für Wohnen und Arbeiten hat ein innovatives Unterstützungsangebot für Menschen mit Beeinträchtigung und herausforderndem Verhalten eingeführt. Ziel ist es, dass die Betroffenen in ihrem angestammten Lebensumfeld bleiben können. Damit können stationäre Behandlungen reduziert oder vermieden werden. inclusioplus schliesst mit dieser Leistung eine Versorgungslücke in der Region. Die Wohnheime von inclusioplus und die Manufaktur waren mit einer Belegung von rund 96 Prozent wiederum gut ausgelastet.

Ersatzbauen in Betrieb genommen

Rund drei Jahre nach Baubeginn hat die PBL im Oktober 2023 auf dem Campus Liestal ihre beiden neuen Ersatzbauten für die Krisenintervention sowie die Alterspsychiatrie und Privatklinik in Betrieb genommen. Die Neubauten bestechen durch ihre gesundheitsfördernde Architektur mit viel Licht, grosszügigen Zimmern und Räumen sowie einer grünen Umgebung mit nahem Wald und Tierpark.

"Die bauliche und betriebliche Erneuerung der PBL hat ein grosses Etappenziel geschafft", freut sich CEO Barbara Schunk. Als die Stationen im Oktober von den alten in die neuen Gebäude gezogen sind, hatte die PBL gleichzeitig noch eine Cyberattacke zu bewältigen. "Auch in dieser bewegten Zeit", so Barbara Schunk, "haben wir die Behandlung und Betreuung unserer Patientinnen und Patienten in gewohnt hoher Qualität fortgeführt." Zum Tag der offenen Tür im September kamen 2'000 Besucherinnen und Besucher.

Begonnen hat die PBL im Herbst auch die Teilsanierung von Haus Allmend. Dieses Gebäude wird im Juni 2024 – neben der neuen Intensiv-Therapie-Station für Jugendliche in schweren Krisen – mit verschiedenen psychotherapeutischen Stationen für Erwachsene bezogen. Anschliessend startet die Totalsanierung von Haus Biental, dem 50 Jahre alten Hauptgebäude auf dem Campus.

Neues Betriebsmodell

Die PBL hat im vergangenen Jahr ein neues Betriebsmodell für Therapie und Pflege erfolgreich umgesetzt. Ein Ziel dieser Neuorganisation ist es, durch die Reduktion von Administration, optimierten Einsatzzeiten und besserer Koordination mehr Zeit für die Behandlung und Betreuung der Patientinnen und Patienten zu gewinnen. Dazu gehören auch neu zusammengesetzte interprofessionelle Behandlungs-Teams sowie die neu etablierte Funktion der Stationsassistenz.

Zusätzliche Abschreibungen führen zu negativem Jahresergebnis

Der EBITDAR (Gewinn vor Abschreibungen, Mieten, Zinsen und Steuern) stieg auf 8,2 Mio. CHF; die EBITDAR-Marge (EBITDAR in % vom Betriebsertrag) von 6,1 auf 6,8 Prozent. Trotz dieser Verbesserung weist die PBL ein negatives Jahresergebnis von 1,5 Mio. CHF aus (Vorjahr: + 0,6 Mio. CHF). Hauptgrund dafür sind Sonderabschreibungen von 3,6 Mio. CHF aufgrund der Teilsanierung von Haus Allmend und der anstehenden Totalsanierung von Haus Biental.

Gestiegen sind im vergangenen Jahr auch der Sachaufwand (+ 14,3 %), verursacht vor allem durch höhere Energiekosten und die Teuerung, die Personalkosten (+ 4,1 %) sowie der Aufwand durch die Inbetriebnahme der Neubauten. Der Betriebsaufwand stieg auf 114,8 Mio. CHF.  Das Eigenkapital beträgt  61,2 Mio. CHF; der Betrieb ist finanziell gesund.

Tarife nur zum Teil kostendeckend

Der Betriebsertrag erhöhte sich dank der höheren Belegung, der Einnahmen aus dem Home Treatment sowie der Auslagerung des arbeitspsychiatrischen Kompetenzzentrums WorkMed in eine AG auf 120,6 Mio. CHF. Allerdings: "Die Tarife werden seit Jahren nicht der Teuerung angepasst; die ambulanten und tagesklinischen Leistungen sind zum grossen Teil nicht kostendeckend", sagt Barbara Schunk.

Gesunder Betrieb kommt den Patientinnen und Patienten zugute

Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung sind überzeugt von einem gesunden Betrieb. Auch wenn 2023 die finanziellen Ziele nicht vollständig erreicht worden sind gilt: Die abgeschlossenen und noch anstehenden Investitionen werden vom Businessplan getragen; die modernen Bauten, die erneuerten Klinikprozesse sowie die Investition in die Digitalisierung stimmen zuversichtlich. Diese Weiterentwicklung der PBL kommt vor allem den Patientinnen und Patienten, den Mitarbeitenden, aber auch der PBL selbst zugute. Und das wird sich mittel- bis langfristig auszahlen.


Online-Geschäftsbericht 2023

Kennzahlen

(Beträge in 1'000 CHF) 2023 2022 ∆ in %
Betriebsertrag 120'600 112'750 + 7,0
Betriebsaufwand (ohne Abschreibungen) 114'838 108'265 + 6.1
Personalaufwand 90'501 86'974 + 4,1
Sachaufwand 24'337 21'292 + 14,3
EBITDAR (Gewinn vor Zinsen, Baurechtszinsen, Abschreibungen, Mieten) 8'163 6'865 + 18,9
EBITDAR-Marge (EBITDAR in % vom Betriebsertrag) 6,8 6,1 + 0,7 %-Punkte
Jahresergebnis - 1'513 579 ---
Eigenkapital 61'245 62'765 - 0,1
Eigenkapital-Quote in % 39,2 45,6 - 6,4-%-Punkte
Behandelte Fälle total 14'910 14'547 + 2,5
Behandelte Fälle Erwachsenenpsychiatrie 10'436 10'386 + 0,5
Behandelte Fälle Kinder- und Jugendpsychiatrie 4'474 4'161 + 7,5
Pflegetage 84'794 82'464 + 2,8
Mitarbeitende (Personen) 1'232 1'187 + 3,8
Vollzeitstellen 872 846 + 3,1
Kontakt
Barbara Schunk, lic.rer.pol.
CEO
 Liestal