JES steht für Jugend, Emotionen und Sozialverhalten. Die JESGruppe ist ein Angebot für Jugendliche, die ihr Sozialverhalten ändern wollen. Dafür nutzen wir das Feedback der Teilnehmenden.

Die Pandemie hatte uns gezwungen, unsere laufende JES-Gruppe abzubrechen und die Patientinnen
und Patienten in Einzelgesprächen zu therapieren. Jetzt starten wir mit neuem Elan und grosser Freude wieder unsere JES-Gruppe!

Wechselwirkung zwischen Individuum und Umwelt

Der Mensch ist zwar ein individuelles Wesen, lebt jedoch in einem Bezugssystem von Mitmenschen.
Die Entwicklung unserer Persönlichkeit kann nie alleine betrachtet werden, sie geschieht anhand einer Wechselwirkung des Individuums und seiner Umwelt. Darum ist bei psychischer Erkrankung oft die Funktions und Interaktionsfähigkeit mit der Umwelt beeinträchtigt.

Geschützter Rahmen in der Gruppe

Wir sind überzeugt, dass die Gruppentherapie eine bereichernde Ergänzung zur leitlinienorientierten Behandlung in der Einzeltherapie ist.
Die JES-Gruppe bietet unseren Patientinnen und Patienten einen geschützten Rahmen, in dem neue Verhaltensstrategien erarbeitet und direkt ausprobiert werden können. Dabei setzen wir uns mit Themen aus den Entwicklungsaufgaben des Jugendalters, den Emotionen und ihrer Regulation sowie mit unserem Sozialverhalten auseinander.

Wir sind darum bemüht, die Interaktion unter den Teilnehmer*innen und zu fördern, damit sie voneinander lernen und profitieren können.
Alltagsnahe Situationen können gemeinsam besprochen werden wie etwa die Selbstorganisation in der Schule, das Verhalten gegenüber Pädagogen und Eltern, die Regulation von unangenehmen Gefühlen, Beilegung von zwischenmenschlichen Konflikten oder allgemein der Aufbau zwischenmenschlicher Umgangsformen.

Rollenspiele und Rollenerfahrung

Im Prozess einer Gruppenpsychotherapie können eigene Einstellungen im Austausch mit den anderen Gruppenteilnehmern kritisch überdacht und vielleicht verändert werden. Neue und alltagsnahe Verhaltensweisen können beispielsweise im Rollenspiel eingeübt werden. Dadurch wird eine aktive  Auseinandersetzung mit der individuellen Lebenssituation angestossen und positive Entwicklungsprozesse werden möglich.


Zudem bietet die Gruppentherapie eine neue Rollenerfahrung für jeden einzelnen Jugendlichen. Sie müssen nicht Rollenerwartungen ihrer PeerGruppe aus dem Alltag erfüllen, sondern können im geschützten Rahmen der Gruppe neues Verhalten ausprobieren. Auf diese Weise erweitern sie ihr Selbstbild und bereichern letztlich die Entwicklung ihrer Identität.