Therapie von Tätern ist auch Opferschutz!



Neue Station für Essstörungen und Krisenintervention

Psychische Erkrankungen vermeiden
Nur mit Hilfe eines ressourcen-intensiven Kraftakts auf mehreren Ebenen kann eine ungünstige Entwicklung aufgrund eines gestörten Sozialverhaltens nachhaltig korrigiert werden.
Grenzverletzungen bis hin zu Delikten gegen die körperliche oder sexuelle Integrität von Mitmenschen stellen meistens Endpunkte eines schleichenden, aber für uns erkennbaren Musters dar. Hier ist ein Prozess in Gang gekommen, der ohne entschiedenes Entgegentreten eskalieren kann. Ja mehr noch: Die Intensität des Fehlverhaltens könnte sogar noch zunehmenden.
Verzweifelte Versuche
Grenzverletzungen stehen meistens am Ende ungünstiger Entwicklungen und können möglicherweise vor dem Hintergrund einer psychischen Erkrankung verstanden werden. Unsere Interventionen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie bei betroffenen Kindern und Jugendlichen leiten wir aus unserer Grundhaltung ab: Die grenzverletzenden Verhaltensweisen können unserer Ansicht nach als ungünstige Strategien und zum Teil auch verzweifelte Versuche verstanden werden, eigenen Bedürfnissen und Wünschen nachzu- kommen. Und meistens wird die Überforderung mit Alltagssituationen und die emotionale Not der Betroffenen hinter ihrem Fehlverhalten durch das Umfeld nicht gesehen.
"Vollkontakt" mit dem Helfersystem
In unseren Abklärungen arbeiten wir eng mit der Patientin oder dem Patienten und den Sorge- berechtigten zusammen, aber auch im intensiven Austausch mit weiteren Personen wie Sozialpädagogen, Lehrpersonen, Beiständen und anderen Personen des Helfersystems. Und wir leiten entsprechende Interventionen für die einzelnen Problembereiche ab:
Die Patientinnen und Patienten bearbeiten in einer ambulanten Einzeltherapie ihre individuellen Schwierigkeiten wie zum Beispiel: neue Konfliktbewältigungs-Kompetenzen, Erweiterung ihrer Emotionsregulations-Strategien oder die Erhöhung ihrer Konfliktfähigkeit. Auch Komorbiditäten werden bearbeitet (z.B. ADHS oder affektive Störungen)
Ergänzend können Gruppentherapien Sinn machen wie beispielsweise unsere
- SKiP-Gruppe zur Verbesserung sozialer Fertigkeiten für Kinder zwischen neun und zwölf Jahren
- Soko-Kids-Gruppe für Kinder zwischen acht und zwölf Jahren, die unsicher, ängstlich, hyperaktiv oder aggressiv gegenüber Gleichaltrigen sind
- JES-Gruppe für Jugendliche ab 13 Jahren für die Stärkung der Selbstsicherheit
Die Eltern werden zu ihren pädagogischen Ansätzen beraten und bei Bedarf durch unser Angebot "KJP-Mobil" auch aufsuchend zu Hause konkret unterstützt
Mit den Eltern und Bezugspersonen wird der Austausch intensiviert, so dass allfälliges Fehlverhalten in der Einzeltherapie bearbeitet und das bestehende Problemverständnis dadurch erweitert und differenziert werden kann
Eltern-Kind-Gespräche machen häufig ergänzend Sinn, um auf der Beziehungsebene bestehende Vertrauensprobleme und erlebte Verletzungen zu bearbeiten.
Interventionen in der Psychotherapie
In einer Deliktorientierten Psychotherapie steht zu Beginn der gemeinsamen Arbeit die Auseinander- setzung mit den Hintergründen, wie es zum Delikt gekommen ist (Lebenssituation insgesamt, Gedanken, Gefühle, Verhalten, emotionale Befindlichkeit vor und nach dem Delikt). Wir befassen uns damit, welche bisherigen Interventionen der nahen Bezugspersonen wie Eltern, Sozialpädagogen und Lehrpersonen unternommen wurden.
Das übergeordnete Ziel der Deliktorientierten Psychotherapie besteht darin, der Patientin und dem Patienten neue Kompetenzen und Verhaltensweisen zu geben. Damit können die eigenen Bedürfnisse und Wünsche zunehmend auf funktionelle Weise erfüllt und gleichzeitig die Grenzen anderer respektiert werden.
