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Perspektiven für Suchtkranke dank spezialisierten Institutionen

Liestal, 4. Juni 2024

Die PBL arbeitet mit spezialisierten Einrichtungen für Entwöhnungstherapien zusammen. Sie bieten passende Anschlusslösungen für Patientinnen und Patienten mit einer Abhängigkeitserkrankung.

Der Schwerpunkt Abhängigkeitserkrankungen (SAE) der Psychiatrie Baselland bietet ihren Patientinnen und Patienten – neben Krisenintervention – qualifizierte Entzugsbehandlungen an. Diese sind zeitlich auf vier bis sechs Wochen begrenzt. In dieser Zeit wird den Betroffenen eine erste Auseinandersetzung mit ihrer Suchtproblematik ermöglicht.

Ein interprofessionelles Behandlungsteam unterstützt die Patientinnen und Patienten, ihre körperlichen Entzugssymptome zu lindern. Sie werden psychisch und somatisch stabilisiert und bekommen erste Strategien vermittelt, wie sie ihre Abhängigkeitserkrankung bewältigen können. Hier wird immer auch die soziale Dimension der Sucht in den Behandlungsprozess mit einbezogen.


Spezialisierte Entwöhnungstherapie

Abhängigkeitserkrankungen verlaufen chronisch. Jahrelang erlernte und gefestigte Verhaltensmuster lassen sich nicht auf die Schnelle ändern. «Wir empfehlen unseren Patientinnen und Patienten, ihre Bewältigungsstrategien in einem unserer Ambulatorien in Reinach, Liestal oder Binningen zu festigen», sagt SAE-Chefarzt Klauspeter Stark. «Falls es klinisch indiziert und erforderlich ist, schlagen wir ihnen vor, eine stationäre Entwöhnungstherapie durchzuführen.»

Institutionen stellen sich vor

Die PBL arbeitet mit verschiedenen Institutionen in der ganzen Schweiz zusammen. Vier davon hat sie zu einem Netzwerkanlass nach Liestal eingeladen: Die Stiftung Entero aus dem Kanton Aargau, «Chratten Auszeit & Integration» der Stiftung Sucht Basel, die Reha Lutzenberg aus dem Kanton Appenzell Ausserrhoden sowie die sozialpädagogische Kleininstitution «Werkstatt Fricktal» aus Kaiseraugst. «Wir wollten mit diesem Netzwerktreffen persönliche Kontakte zu diesen Partnerinstitutionen vertiefen und einen Eindruck gewinnen, wie sie sich in den letzten Jahren konzeptionell und fachlich entwickelt haben», sagt Klauspeter Stark.

Ein Fall aus der Praxis

«Das Netzwerktreffen hat dazu beigetragen, diese Einrichtungen näher kennenzulernen», sagt Sozialarbeiterin Noémi Holstein von der PBL. Für die fachliche Zusammenarbeit sei der persönliche Kontakt von unschätzbarem Wert. Wie wertvoll, zeigt ein Fall aus der PBL: Ein Patient aus Eritrea hatte in der PBL eine stationäre Entzugsbehandlung. Er sprach jedoch nur gebrochen Deutsch. «Im Stationsalltag war das gut handhabbar», erzählt Noémi Holstein, «für die therapeutischen Gespräche wurden Dolmetscher beigezogen.»

Der Mann lebte alleine, ohne eine verbindliche Tagesstruktur. Diese sei ambulant nur schwer aufzubauen gewesen, erzählt Noémi Holstein weiter. Darum sei aus therapeutischer Sicht eine Entwöhnungstherapie angezeigt gewesen, um den Rückfall in alte Verhaltensmuster und erneuten Alkoholkonsum zu verhindern. Die PBL suchte für den Mann eine passende Anschlusslösung und fand sie in der Therapiegemeinschaft Chratten im Solothurner Jura.

«Der Chratten bietet für unsere Patientinnen und Patienten immer wieder individuelle Lösungen.» Durch den arbeitsagogischen Schwerpunkt war es dem nur wenig Deutsch sprechenden Mann möglich, sich in die therapeutische Gemeinschaft zu integrieren.

Kontakt
Dr. med.
Klauspeter Stark
Chefarzt
Schwerpunkt Abhängigkeitserkrankungen
 Liestal