Neue Station für Essstörungen und Krisenintervention
Psychische Erkrankungen vermeiden

Die Psychiatrie Baselland bietet in Liestal und Reinach einen ärztlich begleiteten ambulanten Alkoholentzug mit guten Aussichten auf Erfolg an.

Alkoholabhängigen Patientinnen und Patienten ist ihre Problematik oft bewusst. Sie sind häufig hin und her gerissen zwischen dem Wunsch, ihren problematischen Alkoholkonsums zu ändern oder ihre bisherige Situation beizubehalten.

Stigmatisierung erschwert Suche nach Hilfe

Eine Stigmatisierung und Selbststigmatisierung machen es für Betroffene schwieriger, professionelle Hilfe zu holen. Sie vergleichen sich zum Beispiel mit ihrem sozialen Umfeld und sie fragen sich: "Warum bloss kann meine Partnerin ihren Alkoholkonsum kontrollieren, derweil ich es nicht schaffe?" Scham, Selbstvorwürfe und geschwächtes Selbstvertrauen sind die Folge.

Abstinenz ist für gesunde Personen und Betroffene nicht das Gleiche. Für Gesunde kann Abstinenz mit einer reinen Willensentscheidung umgesetzt werden. Für abhängige Menschen erfordert sie eine intensive Auseinandersetzung mit dem Suchtproblem und damit verbundenen psychosozialen Schwierigkeiten. Erschwerend kommt neurobiologisch bedingt ein intensives Verlangen nach Alkohol hinzu. Dieses kann zu jahrelanger Beeinträchtigung führen, weshalb Abstinenz nicht durch alleinige Willensentscheidung zu erzielen ist.

Symptome für eine Abhängigkeit

Der Übergang vom schädlichen Konsum zur Abhängigkeit ist fliessend. Zentrale Symptome der Alkoholabhängigkeit sind ein Zwang, Alkohol zu konsumieren (Craving); Schwierigkeiten, den Konsum zu kontrollieren; ein körperliches Entzugssyndrom durch Reduktion oder Absetzen von Alkohol sowie eine Toleranzentwicklung gegenüber der Wirkung von Alkohol.

Die Wirksamkeit des ambulanten Entzuges wurde in mehreren Studien bewiesen.

Dr. med. Klauspeter Stark, Chefarzt Schwerpunkt Abhängigkeitserkrankungen, Liestal

Ambulanter Entzug vielversprechend

Der ambulante Alkoholentzug kann als niederschwelliges Angebot den Betroffenen helfen. Ziel ist eine Unterbrechung des Alkoholkonsums, verbessertes Problembewusstsein, gesteigerte Veränderungsmotivation sowie, Betroffene in eine Suchttherapie zu bringen.

Der ambulante Alkoholentzug umfasst – neben der intensiven ärztlichen Begleitung mit Kontrollen des Gesundheitszustandes – unter anderem eine Informations- und Wissensvermittlung zum Thema Alkohol, motivations- und ressourcenfördernde Interventionen, die Vermittlung von Kompetenzen in der Selbstwahrnehmung und Selbstregulation sowie die Befähigung zur eigenverantwortlichen Entscheidung im weiteren Umgang mit Alkohol und Einbeziehung der Partner und Angehörigen durch Angehörigenberatung. Die Wirksamkeit des ambulanten Entzuges wurde in mehreren Studien bewiesen.

Psychiatrie Baselland bietet Hilfe

Im Schwerpunkt Abhängigkeitserkrankungen bieten wir in den Ambulatorien in Liestal und Reinach einen ärztlich begleitenden, medikamentengestützten Alkoholentzug an. Neben der ärztlichen Behandlung werden die Betroffenen auch suchttherapeutisch begleitet. Ein alleiniger körperlicher Entzug wird seltener zu einer Abstinenz führen. Eine suchttherapeutische Behandlung schliesst sich sinnvollerweise direkt an den qualifizierten Alkoholentzug an. Bei nicht erfolgreichem Entzug können die Patientinnen und Patienten auch zur stationären qualifizierten Entzugs- oder Entwöhnungsbehandlung motiviert werden.

Geflüchtete brauchen umfassende Unterstützung