Neue Station für Essstörungen und Krisenintervention
Psychische Erkrankungen vermeiden

Die Psychiatrie Baselland bietet mit einem interprofessionellen Team und bewährten Methoden eine stationäre Therapie für ältere Menschen, die an einer Depression leiden.

Bis zu 20 Prozent der Bevölkerung leidet unter Depressionen. Diese werden im Alter durch vermehrte körperliche Beschwerden, Verlust, Trauer, Einsamkeit und kognitive Erkrankungen begünstigt. Die Behandlung hat den Vorteil eines ganzheitlichen therapeutischen Ansatzes. Dafür zuständig ist die Kompetenzgruppe für affektive Erkrankungen der Psychiatrie Baselland auf der gerontopsychiatrischen Abteilung für affektive Störungen (Abteilung D4). Sie baut auf den drei Säulen Psychoedukation, Kunsttherapie und Körperwahrnehmung auf mit dem Ziel, eine nachhaltige Stabilisierung bei den Betroffenen zu erreichen.

Säule 1: Psychoedukationsgruppe

In der Psychoeduktation geht es darum, die Depression zu erkennen und zu verstehen. Psychische Erkrankungen lösen oft Unsicherheit aus und werfen bei den Betroffenen und in ihrem Umfeld viele Fragen auf. Im psychoedukativen Teil der Kompetenzgruppe werden Informationen rund um das Thema Depression vermittelt. Die Gruppe fördert die Ressourcen der Patientinnen und Patienten, stärkt so ihr Selbsthilfepotenzial und unterstützt dadurch die laufende Behandlung.

Der Inhalt der Gruppensitzungen ist in fünf aufeinander aufbauende Module aufgeteilt, welche jeweils aus einem theoretischen Teil, einer praktischen Übung und einer freiwilligen "Hausaufgabe" bestehen. Darüber hinaus bieten die Sitzungen auch Raum für den Austausch von Erfahrungen und Einsichten.

Säule 2: Kunsttherapie

Durch Prozesse beim Malen können bewusste und unbewusste Anteile unserer Psyche in nonverbaler Sprache bearbeitet werden. Wir arbeiten in der Regel mit LOM® (Lösungsorientiertes Malen). Das ist eine Methode der Kunsttherapie mit klar definierten Regeln. Oft kommt sie damit dem Menschen entgegen, der in einer Depression „gefangen“ ist, weil sie vordergründig keinen Anspruch an Phantasie und Kreativität zu stellen scheint, aber innere Bilder entlockt und den Prozess so in Bewegung bringt.

Grundsätzlich geht es darum, störende Bilder im Gehirn durch neue störungsfreie zu ersetzen. Dabei ist es die Handlung, das Malen, das Aufstreichen von Farbe, was Veränderungsprozesse in Gang setzt, während das Bild auf dem Blatt sichtbar und fassbar wird.

Säule 3: Körperwahrnehmungsgruppe

In der Körperwahrnehmungsgruppe lernen wir die körperliche Seite der Depression kennen. Zu den körperlichen Symptomen einer Depression zählen ein schleppendes, unrhythmisches Gangbild mit wenig oder keinem Armpendel, eine kraftlose Stimme, reduzierte Gestik und Mimik, Muskelverspannungen, Kopf- und Rückenschmerzen, Verdauungsstörungen und vieles mehr.

Die körperliche Seite der Depression zeigt, wie eng Psyche und Körper zusammenhängen. Es ist bekannt, dass die Veränderung jedes einzelnen Symptoms sich wiederum auf das (depressive) Empfinden auswirkt. In der Körperwahrnehmungsgruppe werden drei Wahrnehmungsfelder differenziert: Rhythmus, Grenze und Halt. Sie geben den Patientinnen und Patienten eine neue Orientierung am und im eigenen Körper.

Durch die Differenzierung des Körperschemas wird eine Veränderung des Bewegungsmusters und Bewegungsverhaltens angestrebt, welche als angenehme Erfahrung eine neue Speicherung des sensorischen Eindrucks innerhalb des Körpers ermöglicht. Dies wirkt positiv auf Identität und Selbstwertgefühl und dadurch auch auf den Verlauf der Depression.

Shiromani Mangold, MSc, Psychologin
Elias Geiser, MSc, Psychologe
Monika Sennhauser, Kunsttherapeutin ED
Yvonne Harder, Physiotherapeutin

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